Michaela Biet
„Art heals – Kunst heilt – Ausrufezeichen ! so nennt Michaela Biet ihr Kunstprojekt, das mehr ist als nur eine neue Werkgruppe aus Wachsobjekten, Körper- und Organabformungen, Fotografien und Installationen.
2018
Katalogbuch
72 Seiten
21,0 x 29,7 cm
In ihrer Arbeit als Epithetikerin erlebt Michaela Biet die Heilwirkung künstlerischer Arbeit direkt, indem sie zerstörte Körperteile ersetzt und den Betroffenen zu einer äußeren Unversehrtheit verhilft. Dieses Erleben spiegelt sich auch in ihrer künstlerischen Tätigkeit wider, die ein ständiges Reflektieren der Körperlichkeit, des Lebens als Zusammenspiel von Organen, darstellt. (…) Die künstlerische Sicht auf die Fragilität der menschlichen Existenz, dem Hängen an den seidenen Fäden des Nervensystems, gestattet es dem Betrachter, tief zu blicken – je nach persönlicher Disposition vielleicht sogar bis zum Urgrund der Schöpfung, auf jeden Fall aber, bis unter die Haut. (…)
Nicht ohne Grund integriert Michaela Biet Beispiele ihrer medizinischen Tätigkeit als Epithetikerin in ihr Kunstprojekt, dies macht deutlich, dass die Auseinandersetzung mit der Fragilität
menschlicher Existenz sich in beiden Aspekten ihrer Arbeit, der medizinisch-gestalterischen und der schöpferisch-
künstlerischen, gegenseitig bedingen.
Auch deshalb zitiert sie im Zusammenhang mit ihrer Figur Kardia einen Satz von Gertrud von Le Fort: „Der Mensch braucht Erde unter den Füßen, sonst verdorrt ihm das
Herz.“
aus dem Katalogtext von Guido Schmid
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